Ziel der Unternehmensnachfolge ist die erfolgreiche weiter Fortführung des Unternehmens durch eine neue "Unternehmergeneration" innerhalb des Familienkreises sicherzustellen. Wenn dies nicht möglich ist, muss das Unternehmen kurz oder mittelfristig an Dritte verkauft (familienexterne Lösung) oder liquidiert werden. Dieser Grundsituation muss sich jeder Unternehmer und jede Unternehmerfamilie bei Erarbeitung einer Nachfolgelösung von Anfang an bewusst sein. Ansonsten riskiert man, dass die Nachfolge nur verzögert wird. Dies wiederum führt unweigerlich zu einer Situation, in der der Handlungsspielraum für den abtretenden Unternehmer und dessen Familie ab nimmt - und letztendlich zu einer wertmässig schlechteren Lösung.
Als eine Art Zwischenlösung kann allenfalls ein MBO (Verkauf an Mitarbeiter) in Frage kommen.
Der abtretende Unternehmer schaut auf sein Lebenswerk und zu einem grossen Teil auch auf seinen Lebensinhalt zurück. Die Planung der Nachfolge ist so eine sehr emotionale Angelegenheit. Der Nachfolger steht am Anfang seiner Unternehmertätigkeit und kann ganz andere Vorstellungen betreffend Strategie und Führung des Unternehmens haben. Diese Konstellation führt in der Übergangsphase zu Spannungen. Es ist wichtig, diese Spannungen als emotionaler Teil der Unternehmensübergabe zu akzeptieren und positiv zu sehen. Der Nachfolger muss sich bewusst sein, dass der Grundaufbau eines Unternehmens mitunter zu den schwierigsten Aufgaben gehört; und mit entsprechender Wertschätzung sowie einer gewissen Feinfühligkeit gegenüber dem abtretenden Unternehmer und auch den Mitarbeitern allfällig notwendige Veränderungsprozesse angehen. Der abtretende Unternehmer muss akzeptieren, dass seine Meinung unter Umständen im aktuellen Umfeld nicht mehr opportun ist, um das Unternehmen erfolgreich weiter führen zu können. Dies stellt in keiner Weise seine Fähigkeiten und die durch ihn erarbeiteten Werte in Frage, sondern ist ein natürlicher Prozess des Generationenwechsels.