Überlegungen zur beruflichen Selbständigkeit und Unternehmensgründung - Start- und Aufbauphase

Bei einer juristischen Person (AG, GmbH) beginnt die Startphase formell mit der Gründungsversammlung und Konstituierung des Leitungsorgans. Bei einer natürlichen Person beginnt die Startphase in dem Moment, wo die selbständige Tätigkeit - welche auf die nachhaltige Erzielung von Einnahmen aus bestimmten Leistungen ausgerichtet ist - aufgenommen wird und man unter eigenem Namen auf dem Markt auftritt.

Die Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit kann jederzeit erfolgen. Bis zu einem Jahresumsatz von CHF 100'000 besteht in der Regel keine Eintragungspflicht ins Handelsregister. Bis zu dieser Umsatzgrösse besteht ebenfalls keine obligatorische Mehrwertsteuerpflicht. Es besteht jedoch die Möglichkeit sich sofort mit Aufnahme der selbständigen Erwerbstätigkeit der MWST zu unterstellen (Unterstellungserklärung). Eine sofortige freiwillige MWST-Unterstellung hat den Vorteil, dass auf den Geschäftsinvestitionen sofort die darauf belastete Mehrwertsteuer über das Abrechnungsverfahren zurückgeholt werden kann. Betragen die Investitionen beispielsweise CHF 100'000 inkl. 7.7% MWST, kann ein Betrag von rund CHF 7'150 zurückgefordert werden.

Die Startphase ist geprägt durch ein finanzielles Ungleichgewicht. Das Startkapital wird bedingt durch die notwendigen Investitionen in Sachvermögen aber auch Umlaufvermögen (z.B. Warenvorrat) schnell abgebaut. Der Produktions- und allgemeine Betriebsaufwand beginnt ebenfalls sofort zu laufen. Als Letztes folgen schliesslich der Ertrag bzw. die Einnahmen in Form von "Cash".

In der Startphase zeigt sich, ob Geschäftsidee und Unternehmenskonzept grundsätzlich funktionieren und ankommen. Aufgrund der ersten Erfahrungen müssen unter Umständen auch bereits erste Anpassungen am Produktekonzept vorgenommen werden.

Auch wenn bereits erste Aufträge da sind oder man in einer Übergansphase beispielsweise als freier Mitarbeiter für ein anderes Unternehmen tätig ist, muss neben der Arbeit die Akquisition von neuen Aufträgen und die Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens im Vordergrund stehen. Immer wenn als freier Mitarbeiter die "Mütze" eines Anderen aufgesetzt wird kommt das eigenen Projekt nicht voran.

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